Außenministerin Annalena Baerbock hält Abkehr vom Atomausstieg wäre „Irrsinn“

Annalena Baerbock hat sich gegen eine Laufzeitverlängerung der noch verbliebenen drei deutschen aktiven AKWs ausgesprochen. Sie wäre nicht davon überzeugt, dass AKWs „unser Gasproblem lösen werden“, so Baerbock. Ähnlich hatten sich in den vergangenen Wochen auch Robert Habeck und Ricarda Lang geäußert. Frau Baerbock ist der Meinung, die Menschen verstünden, wer versucht, „politisches Kapital aus dem Krieg und den hohen Energiepreisen zu schlagen“.

Baerbock begreift: Politiker und Parteien lassen sich „einspannen“

„Trotz steigender Energiepreise hat Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) einer Laufzeitverlängerung für die verbliebenen drei deutschen Atomkraftwerke erneut eine Absage erteilt. Sie sei nicht überzeugt, „dass Atomkraftwerke unser Gasproblem lösen werden“, sagte Baerbock der „Bild am Sonntag“.

Ob man noch ein Stromproblem in Bayern bekommen könnte, weil man dort den Netzausbau „verschleppt“ habe, werde derzeit im Stresstest überprüft. Denjenigen, die gerade über Atomkraft redeten, gehe es nicht um den Streckbetrieb, so Baerbock. „Sie wollen eine Rolle rückwärts zur Atomkraft. Wir haben für das Hin und Her beim Atomausstieg im letzten Jahrzehnt viele Milliarden bezahlt. Das jetzt wieder umzuwerfen, wäre Irrsinn und würde uns noch teurer zu stehen kommen.“ Mit Massenprotesten gegen die Energiepolitik der Bundesregierung rechnet die Außenministerin nicht: „Ich glaube, dass die Menschen in unserem Land sehr genau durchschauen, wer da versucht, politisches Kapital aus dem Krieg und den hohen Energiepreisen zu schlagen. Politiker und Parteien, die sich so für Putins Spiel einspannen lassen, sollten sich erinnern, was für ein Glück es ist, dass wir in einem demokratischen Land leben, in dem freie Meinungsäußerung und auch Proteste möglich sind.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Atomkraftwerk, über dts Nachrichtenagentur