Berliner Flughafen braucht Geld – sehr viel Geld

Der Berliner Flughafen BER ist ein Begleiter der nun über 15jährigen Amtszeit von Angela Merkel als Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Das Projekt wurde und wird u.a. vom Bund projektiert und mitfinanziert. Nun ist der BER eröffnet – und leider kein Prestigeobjekt für dieses Land geworden. Es wird ein neues Milliarden-Loch geben.

BER: Rote Zahlen bis 2034

Erst vor wenigen Tagen war der BER in die Schlagzeilen geraten, als der FC Bayern München auf dem Weg zu einer Klub-WM passend um 23.15 Uhr in einer Chartermaschine saß, die Starterlaubnis allerdings schlussendlich wegen  Verzögerungen, wie es in den Medien hieß, erst um 00.00.30 Uhr, also 30 Sekunden zu spät o.ä. erhielt. Der Flieger durfte vom neu eröffneten Flughafen nicht abheben. Pech gehabt.

Pech haben nun auch die Anteilseigner. Die Flughafengesellschaft gab laut „Tagesspiegel“ bekannt, dass sie bis 2034 rote Zahlen erwartet. Sie benötigt nun von den Eignern Berlin, Brandenburg sowie dem Bund eine Finanzspritze von 3,5 Milliarden Euro. Der Tagesspiegel meint, dies sei so viel Geld, dass man davon einen neuen Flughafen würde bauen können.

Die Firma selbst spricht davon, dies sei coronabedingt „zur Zukunftssicherung (als) eine finanzielle Sanierung der FBB angezeigt“. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY meint offenbar, so der Tagesspiegel, der Staat müsse eine uneingeschränkte Patronatserklärung vorlegen, um überhaupt den Weiterbetrieb zu garantieren. Erst dann könne, so spekuliert die Redaktion, eine Fortsetzungsprognose durch EY erfolgen.

Der Verweis auf die Corona-Pandemie ist nur die halbe Wahrheit – was wiederum naheliegt. Denn der Flughafen liegt seit Jahren im Zeitplan zurück. Der Tagesspiegel verweist hier auf ein Expertengutachten aus dem Jahr 2020, in dem die Finanzlage der FBB (Flughafengesellschaft) als dramatischer dargestellt wird den vermutet. Bis 2024, hieß es schon damals, benötige die Firma gut 1,8 Milliarden Euro. Als das Gutachten veröffentlicht wurde, wies die Flughafengesellschaft diese Darstellung noch zurück. Inzwischen bestreite die FBB nicht mehr, ein Sanierungsfall zu sein – wg. Corona. Ein weiteres Merkel-Finanzgrab?