Billiger Populismus nach dem Vorbild von Donald Trump: Joe Biden gibt die strategischen Ölreserven der USA frei

Ein besonderes Kennzeichen der Amtszeit von Donald Trump war, dass dieser sich bei seinen politischen Entscheidungen weniger von der Frage des allgemeinen Nutzens für die USA und ihre Bürger im Allgemeinen leiten ließ, sondern darauf schaute, ob eine Entscheidung ihm persönlich und seiner Beliebtheit im Volk zum Vorteil gereichen könnte.

Ein kritischer Punkt auf den dabei immer geschaut wurde, war der Benzinpreis. Steigt dieser zu stark an, empfinden die Amerikaner diese Entwicklung früher oder später als eine Art Angriff auf ihre persönliche Freiheit, weil plötzlich ein begrenztes Budget die eigene Bewegungsfreiheit empfindlich einengt.

Besonders im Fokus der amerikanischen Öffentlichkeit stehen die Öl- und Benzinpreise vor allem in der Reisezeit. Die Tage vor und nach Thanksgiving zählen zweifellos zu ihr, denn damit die Familien zum Fest zusammenkommen können, müssen oftmals weite Strecken überwunden werden.

Nebelkerzen und andere Ablenkungsmanöver

Dies ist in diesem Jahr allerdings nur mit deutlich höheren Kosten möglich, denn gerade in den letzten beiden Monaten vollzogen die Preise für Öl und Gas einen starken Anstieg. Nicht den gewünschten Erfolg hatten die Bemühungen der Biden-Administration, die OPEC und die mit ihr assoziierten Staaten zu einer Erhöhung ihrer Ölproduktion zu bewegen.

Als selbst ernannter Klimaretter müsste Joe Biden eigentlich an einer niedrigeren Ölproduktion gelegen sein. Doch beim Blick auf seine aktuell sinkenden Umfragewerte scheint dem US-Präsidenten das eigene Hemd näher zu sein als die Hose. Mit anderen Worten: Klima hin oder her, die Ölpreise müssen sinken und wenn die OPEC nicht mitspielen will, muss halt die Brechstange zum Einsatz kommen.

Dieser Weg wurde in den letzten Tagen eingeschlagen, denn die USA haben ihre strategische Ölreserve freigegeben und ermuntern auch andere Staaten dazu, ebenso zu handeln. Gleichzeitig werden große Ölkonzerne wie ExxonMobile und Chevron beschuldigt, sie würden sich illegal verhalten, um den Ölpreis in noch höhere Regionen zu treiben.

Der Versuch die Preisspitzen zu brechen, war nur kurzzeitig von Erfolg gekrönt. Nach einigen Tagen der Schwäche legte der Ölpreis im gestrigen Handel wieder deutlich zu. Für Experten kommt diese Marktreaktion nicht überraschend, denn die angebotenen Reserven reichen ihrer Ansicht nach nicht einmal aus, um die Ölnachfrage eines einzigen Tages zu decken.