Corona: Krise der Reisebranche hält weiter an

Der Deutsche Reisebüro Verband (DRV) prognostiziert für das Ende Oktober auslaufende Reisejahr 2020/2021 einen Umsatzrückgang von 69 Prozent gegenüber dem letzten „normalen“ Reisejahr vor Corona. Das sind fast zwölf Milliarden Euro bei den Veranstalterreisen.

Pandemiebedingter Totalausfall

Zwar gab es Lichtblicke im Sommer wie das Ende von Reisewarnungen sowie der Lockerung der Corona-Beschränkungen für viele beliebte Mittelmeerziele. Jedoch riss der annähernd Pandemiebedingte Totalausfall der Wintersaison zwischen November 2020 bis April 2021 tiefe Löcher in die Bilanzen aller Reiseveranstalter und der Reisebüros.

Die Reisebranche befindet sich auch weiterhin im Krisenmodus

Nach einem erneuten Umsatzeinbruch im zu Ende gehenden Tourismusjahr rechnen Veranstalter und Reisebüros damit, frühestens 2023 in etwa das Vorkrisenniveau zu erreichen. Anlässlich der DRV-Jahrestagung bestätigte der Präsident des Reiseverbandes DRV, Nobert Fiebig: „Wir stellen uns auf ein weiteres schwieriges Jahr ein. Ein Umsatzniveau annähernd wie vor der Pandemie wird sich wohl frühestens 2023 einstellen.“

Lichtblicke

Die Reisebranche hofft darauf, dass die aufgeschobenen oder ausgefallenen Reisen im nächsten Jahr von den Urlauberinnen und Urlauber nachgeholt werden. Denn die Konsumlaune der Menschen in Deutschland ist zuletzt gestiegen und die Sparneigung gesunken. Davon hofft die Branche zu profitieren. Ganz aktuell wird das die Reisen in die USA und nach Thailand betreffen, die ihre Grenzen ab November wieder für Touristen öffnen werden. „Die Reisesehnsucht sei vorhanden“, erklärte Fiebig. „Aber sowohl die Entwicklung der Pandemie als auch politische Entscheidungen wie etwa Quarantäneregelungen beeinflussen das Buchungsverhalten maßgeblich.“

Weitere Sorgen bereitet der Touristik zudem der Fachkräftemangel. Dieser hat sich nach einer aktuellen DRV-Umfrage in der Pandemie sogar noch verschärft. Mehr als 70 Prozent der über 550 befragten Unternehmen bestätigten diese sorgenvolle Prognose für die Zukunft.