Essen und Trinken bleibt teuer. Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte stiegen im Februar um 22,5 Prozent an

Manchen Preiserhöhungen kann der Verbraucher ausweichen, anderen kaum. Die Entwicklung der Lebensmittelpreise gehört zur zuletzt genannten Gruppe, deshalb trifft die Entwicklung der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte die Verbraucher nicht nur sehr stark, sondern meist auch sehr schnell, denn die Haltbarkeit der Produkte ist begrenzt.

So stark wie im Februar 2022 sind die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte allerdings in den letzten zehn Jahren nicht mehr angestiegen, denn das Statische Bundesamt (Destatis) berichtete am Mittwoch davon, dass die Preise im Februar um 22,5 Prozent über denen des Februars 2021 gelegen haben.

Auch gegenüber dem Januar 2022 ergab sich ein erneuter Preisanstieg von 3,3 Prozent. Pflanzliche Erzeugnisse verteuerten sich im Durchschnitt um 23,8 Prozent, während tierische Produkte im Schnitt um 21,4 Prozent teurer wurden. Da der Stichtag für die Erhebung der Preise der 15. Februar 2022 war, ist der jüngste Preisschub infolge des Kriegs in der Ukraine in den Zahlen noch nicht einmal enthalten.

Der Milchpreis steigt um 30,1 Prozent

Beeinflusst war die Preisentwicklung im Februar auch weiterhin von den seit dem Juli 2020 stark steigenden Getreidepreisen. Sie lagen im Februar um 31,3 Prozent über jenen des Vorjahrs. Im Januar hatte diese Verteuerung noch bei 28,5 Prozent gelegen. Im Hintergrund steht die erhöhte Nachfrage sowohl der deutschen wie auch der ausländischen Mühlen.

Gesunken sind hingegen die Preise für Obst und Gemüse. Obst wurde im Februar um 12,5 Prozent niedriger gepreist als im Vorjahr. Beim Gemüse betrug der Rückgang hingegen nur 5,6 Prozent. Kräftig angehoben wurden hingegen die Preise für Kartoffeln und Raps. Sie stiegen um 87,6 Prozent bei den Kartoffeln und 52,2 Prozent beim Raps.

Kräftig erhöht haben sich auch die Preise für Milch und andere tierische Erzeugnisse. Hier setzt sich der Preisanstieg seit Jahresbeginn ungebremst fort. Der Milchpreis, der im Januar noch um 25,9 Prozent über dem Vorjahr gelegen hatte, erhöhte sich im Februar um 30,1 Prozent. Verantwortlich dafür ist vor allem ein knappes Milchangebot.

Während die Preise für tierische Erzeugnisse insgesamt um 21,4 Prozent stiegen, erhöhte sich der Preis für Rinder im Februar um 32,5 Prozent. Deutlich teurer wurden auch Schafe und Ziegen mit einem Anstieg von 12,3 Prozent auf Jahresbasis. Das Schweinefleisch verteuerte sich mit einem Anstieg um 3,6 Prozent jedoch nur unterdurchschnittlich.