Energiepreise gefährden Arbeitsplätze: Mittelstand besorgt

Die hohen Energiepreise in Deutschland sind inzwischen nicht nur an den Tankstellen ein Problem: Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) fürchtet offenbar Unternehmenspleiten und Arbeitsplatzverluste, so ein Bericht über den Geschäftsführer Markus Jerger. Er meint, es sei „unhaltbar“, wenn der Staat von den Preissteigerungen noch profitiert – und meint damit die Stromsteuer, die abgesenkt werden solle sowie eine Reform der Pendlerpauschale. Es dürfte keine Denkverbote geben.

Energiepreise Gefahr für die Arbeitsplätze

„Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) fürchtet wegen hoher Energiepreise Unternehmenspleiten und Arbeitsplatzverluste. Die Energiepreise hätten sich für viele Unternehmer zu einer „existenziellen Frage entwickelt“, sagte BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).

Benzinpreise über zwei Euro pro Liter und eine Verdopplung der Gaspreise seien nicht mehr tragbar. „Wenn jetzt nicht konsequent gehandelt wird, werden wir viele Unternehmen und damit viele Arbeitsplätze verlieren“, warnte Jerger. Es sei „unhaltbar“, dass der Staat von den gestiegenen Preisen noch profitiere, so der Unternehmerverbandschef. Jerger sprach sich für eine Absenkung der Stromsteuer auf das von der EU vorgegebene Mindestniveau und eine Reform der Pendlerpauschale aus.

„Die Menschen wie Unternehmen brauchen jedwede Unterstützung. Ob Energiepreisbremse, Steuerreduzierungen oder temporäre Kostenentlastungen. Es darf keine Denkverbote geben“, sagte der BVMW-Chef. Dem Bund warf er vor, sich zu sehr auf Russland als Hauptgaslieferant fokussiert zu haben. „Der Erdöl- und Erdgasmarkt ist heute mehr Machtwirtschaft als Marktwirtschaft, in dem die freien Kräfte von Angebot und Nachfrage nicht mehr funktionieren“, sagte Jerger. Auch stelle sich die Frage, warum der Staat erst jetzt mit Ländern wie Katar spreche. Die ölproduzierenden Länder forderte er auf, die Fördermengen zu erhöhen.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur