Der gute Ton seit Jahren: Plagiatsvorwürfe gegen Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner

Die Berliner Verkehrssenatorin Manja Schreiner von der CDU sieht sich Plagiatsvorwürfen wegen ihrer Dissertation im Jahre 2007 ausgesetzt. Eine Sprecherin der Senatorin ließ sich zitieren: „Sollten sich hinreichende Zweifel an der Doktorarbeit von Frau Schreiner ergeben, würde sie die Arbeit überprüfen lassen.“

Nett: Vielleicht wird die Arbeit überprüft

„Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) sieht sich Plagiatsvorwürfen bezüglich ihrer Doktorarbeit ausgesetzt. Die Juristin hatte 2007 an der Universität Rostock zum Thema „Arbeitnehmerberücksichtigung im Übernahmerecht“ promoviert.

Auslöser der Vorwürfe ist ein Gastbeitrag des Frankfurter Professors Roland Schimmel in der „Neuen juristischen Wochenschrift“ (NJW) über Recherchen der Plagiatsprüfer von „VroniPlag Wiki“. Der Professor sagte der „Bild am Sonntag“, weit überwiegend handele es sich bei den dokumentierten Verdachtsstellen um sogenannte „Bauernopfer“. „Beim Bauernopfer wird in einer wissenschaftlichen Arbeit entweder Text wörtlich abgeschrieben, und dabei werden die Anführungszeichen `vergessen`, oder der übernommene Abschnitt ist länger, als es den Anschein hat, weil die Fußnote eben nicht am Ende, sondern in der Mitte des kopierten Texts steht.“ Eine Sprecherin von Senatorin Schreiner sagte der „Bild am Sonntag“: „Sollten sich hinreichende Zweifel an der Doktorarbeit von Frau Schreiner ergeben, würde sie die Arbeit überprüfen lassen.“

Martin Heidingsfelder, Gründer der Plagiatsplattform VroniPlag, hat sich die bereits dokumentierten Seiten der Dissertation von Manja Schreiner angesehen und sagte ebenfalls der „Bild am Sonntag“: „Frau Schreiner macht bei ihren Plagiaten gravierende Fehler, sie nennt die Quellen, aber sie übernimmt die Passagen wortwörtlich, ohne Anführungszeichen zu setzen.“ Passiere das zwei-, dreimal und nur mit vier bis sechs Wörtern, könnte man darüber hinwegsehen, meint er. Bei Schreiner bestehe aber bei „über 100 klaren Plagiaten dringender Handlungsbedarf“ für die Universität Rostock. Heidingsfelder: „Nach meiner Auffassung wird der Doktorgrad ziemlich sicher entzogen.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Manja Schreiner (Archiv), über dts Nachrichtenagentur