„Recht auf Wohnungstausch“: Politische Diskussion wird wohl scheitern

Im Kampf gegen die Wohnungsnot in Deutschland blicken Politiker nach Österreich. Dort gibt es seit Jahrzehnten ein „Recht auf Wohnungstausch“. Im Kern geht es bei diesem Vorschlag darum, ältere Menschen, deren Wohneinheit ihnen zu groß geworden ist, zu ermöglichen, mit anderen „zu tauschen“, bei „garantiert gleichen Mieten“. Der Vorschlag kommt aus der Partei der „linken“.

Wohnungstausch: Garantiertes Recht auf den Tausch!

Der Tausch sei vorgesehen – wie in Österreich -, wenn er in derselben Stadt vorgenommen werden könne –  oder sogar im selben Viertel. Die Rechnung ist recht einfach.

In Deutschland gibt es 43 Millionen Wohnungen. Davon gelten dem Bericht nach 6 % als „zu groß“. Dies sind etwa 2,5 Millionen Wohnungen. „Zu groß“ ist so definiert, dass eine Wohneinheit zumindest drei mehr „Wohnräume“ hat als Bewohner in der Wohneinheit. Hier könnte es nach Meinung der Linken also „millionenfach“ die Chance geben, bezahlbaren Wohnraum zumindest in den Großstädten zu aktivieren.

Diese Art von Wohnungstausch gab es bereits zu DDDR-Zeiten. Damals seien „Beauftragte der Städte und Gemeinden direkt zu den Senioren nach Hause“ gegangen, damit diese zum Tausch „bewegt“ werden könnten. So seien jährlich in ostdeutschen Städten mehrere hundert Wohnungen getauscht worden.

Die Idee scheint auf den ersten Blick plausibel: Warum sollte der Wohnraum nicht bedarfsgerecht getauscht werden – nur fragen sich Beobachter, warum dies vom Staat organisiert werden muss. Denn es gibt bereits Online-Plattformen, die diese Art von Tausch organisieren oder ermöglichen, etwa „tauschwohnung.com“. Wer möchte, kann dort tauschen. „Garantierte Mieten“ setzen  am Ende auch die Existenz einer dritten Partei voraus: Die Vermieter, die a) neuen Mietern zustimmen müssten und z. B. offenbar auch deren Solvenz kaum beurteilen dürften und b) vor allem auch hinsichtlich der Miethöhe Einschränkungen hinnehmen müssen (heißt: Bei der Gestaltung des Wohnraums). Ob der Staat die bessere Politik macht, wenn er „Beauftragte der Städte und Gemeinden“ rumschickt, um Menschen zum Tausch zu „bewegen“?