Reisebüros verlieren über 70 Prozent ihrer Umsätze

Dass die Tourismusbranche massiv unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu leiden hatte, ist hinlänglich bekannt. Eine Sonderauswertung des statistischen Unternehmensregisters, die das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag vorlegte, zeigt noch einmal, wie stark einzelne Branchen von der Pandemie betroffen waren.

Trauriger Spitzenreiter mit einem Umsatzminus von 71,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 ist der Bereich der Reisebüros, Reiseveranstalter und sonstigen Reservierungsdienstleister. Im Vergleich dazu kam die Luftfahrt als der Bereich, der nach den Reisebüros am zweitstärksten betroffen war, mit einem Minus von 45,8 Prozent noch fast glimpflich davon.

Geringfügig besser gestellt als die Luftfahrt waren die Betriebe des Hotel- und Beherbergungsgewerbes. Sie verloren 41,0 Prozent ihrer Umsätze. Selbstständige und Unternehmen, die im Bereich der kreativen, künstlerischen und unterhaltenden Tätigkeiten ihren Lebensunterhalt verdienen, sahen sich mit einem Umsatzeinbruch von 39,4 Prozent konfrontiert.

Über alle Branchen hinweg ging der Umsatz um 3,8 Prozent zurück

Die Sport- und Vergnügungsbranche büßte im Vergleich zum Jahr 2019 29,5 Prozent ihrer Umsätze ein. Noch etwas besser stand der Bereich der Gastronomie dar. Er verlor lediglich 27,6 Prozent seines Umsatzes.

Es gab allerdings auch Gewinner der Pandemie und der Einschränkungen, die sie mit sich brachte. Zu ihnen zählt nicht nur der Onlinehandel, sondern auch die von ihm sehr stark nachgefragten Post- und Kurierdienste. Letztere konnten im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 9,2 Prozent verzeichnen.

Nicht unbedingt ein Gewinner der Pandemie, wohl aber eine Branche mit einem starken Umsatzplus war der Gebäudebau. Er steigerte seinen Umsatz um 9,4 Prozent. Der größte Gewinner war mit einem Umsatzplus von 10,6 Prozent jedoch der Bereich der Tierärzte und des sonstige Veterinärwesens. Er profitierte davon, dass infolge der Lockdowns vermehrt Haustiere gekauft wurden.