Untersuchung: So lange halten die Impfstoff-Schutzwirkungen

Die Diskussion um die steigende Corona-Inzidenz gewinnt an Fahrt. Offenbar möchten sowohl die nächste Regierung um Olaf Scholz wie auch die geschäftsführende so weit als möglich das 2G-Modell einführen. Danach dürfen größere Veranstaltungen sowie Innenräume in der Regel nur noch aufgesucht werden, wenn die Menschen als vollständig geimpft gelten oder innerhalb der vergangenen sechs Monate als genesen gelten. Eine neue Preprint-Studie, über die Spektrum.de berichtet, legt allerdings nahe, dass auch 2G nicht sonderlich lange hilft. AstraZeneca, Moderna und BioNTech warten mit wenig langen Impfstoff-Schutzwirkungen auf.

Nächste Rettung

Der Schutz vor einer schweren Erkrankungen würde bei den einzelnen Impfstoffen in den Monaten der Verimpfung deutlich sinken. Wie stark die Schutzwirkung nachlässt, ist nach einer Studie einer Forschungsgruppe der Universität Umea, Schweden, abhängig von Faktoren wie dem Alter oder dem Geschlecht, aber auch davon, welcher Impfstoff verimpft worden ist.

Ein „Preprint“ gilt noch nicht als höchste Stufe innerhalb eines wissenschaftlichen Prozesses. Jetzt müsste die Studie noch in einer Fachpublikation veröffentlicht werden.

Verglichen wurden über 840.000 Geimpfte und Ungeimpfte jeweils miteinander. Methodisch drehten die Forscher die Vorgehensweise um. Es wurde von vornherein festgelegt, dass „für jede geimpfte Person eine in Geschlecht, Alter und Wohnort passende, ungeimpfte Vergleichsperson gesucht“ würde.

Die Ergebnisse sind brisant. In gut neun Monaten gab es fast 28.000 symptomatische Corona-Infektionen. In den ersten beiden Monaten war der Impfschutz hoch. Er lag zum Ende über alle Impfstoffe hinweg bei gut 90 %. Nach sieben Monaten jedoch sei der Wert auf 23 % gefallen. Dies sei aus Sicht der Statistik nicht mehr relevant.

Bei AstraZeneca war nach vier Monaten kein Effekt mehr zu sehen, bei BioNTech (verimpft mit zwei Dosen) nach sieben Monaten. Moderna hatte nach sechs Monaten demnach 60 % Impfschutz. Weitere gesicherte Daten lagen noch nicht vor.

Immerhin war die Effektivität bezogen auf die Hospitaliserung größer. Von gut 90 % sank sie offenbar bis zum Ende des sechsten Monats bei gut 40 %. Jüngere konnten auf eine Schutzwirkung von 80 % vertrauen.