Vulkanausbruch auf La Palma schon über 1 Monat – Auf Lanzarote dauerte es 6 Jahre!

Weiterhin keine Entwarnung auf La Palma. Es ist jetzt schon über einen Monat vergangen seit dem  Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja im Süden der spanischen Kanaren-Insel vor der Westküste Afrikas. Über 7500 Menschen mussten bereits in Sicherheit gebracht werden. Das sind schon fast zehn Prozent aller knapp 85.000 Bewohner La Palmas. Die Erkenntnis wächst bei vielen Menschen, dass sie nie wieder in ihre von der Lava zerstörten und verschütteten Häuser zurückkehren können. Der Ausbruch könnte Experten zufolge noch Monate dauern. Und die Geschichte der Kanaren lässt auch nichts Gutes hoffen.

Der seit über einem Monat Lava und Asche spuckende Vulkan hat gestern auf der Kanareninsel La Palma erneut Hunderte Menschen in die Flucht geschlagen. Das Notfall-Komitee Pevolca ordnete in der Nacht die Evakuierung mehrerer Ortschaften der Gemeinden Tazacorte und Los Llanos de Aridane an. Wie Juan Miguel Rodríguez, der Bürgermeister des Küstenortes Tazacorte, dem spanischen Sender RTVE sagte, halfen die Rettungsdienste rund 500 Menschen dabei, ihre Häuser zu verlassen.

Die Geschichte Lanzarote lehrt uns: Es könnte noch Jahre dauern…

Im Westen Lanzarotes öffnete sich am 1. September 1730 ein Spaltensystem und es begann eine Eruptionsphase, die 6 Jahre dauerte. Auf den anfänglichen Eruptionsspalten bildeten sich 32 Schlackenkegel die ca. 5 Kubikkilometer Lava förderten. Die Lavaströme bedeckten 23 Prozent der Inselfläche. Mehrere Dörfer und Bauernhöfe wurden zerstört und die ohnehin arme Bevölkerung Lanzarotes litt lange unter den Folgen der Eruption. Die Regierung verhängte ein Auswanderverbot, weil man den Verlust der Arbeitskräfte fürchtete. Der Pfarrer der Gemeinde Yaiza Don Andrés Lorenzo Curbelo dokumentierte den Vulkanausbruch ausführlich in seinem Tagebuch. Ein Ereignis findet dort besondere Beachtung: 1736 stoppte ein Lavastrom des Vulkans Montaña de Guiguan kurz vor einer Ortschaft, als in einer Prozession die Figur der Jungfrau Maria herbeigeschafft wurde. Jahre später wurde bei Mancha Blanca eine Kapelle errichtet, in der die Virgen de los Volcanes noch heute steht.

Interessanter Weise wurde beim bisher letzten Ausbruch auf Lanzarote das Gebiet um Mancha Blanca wiederum verschont. Das war im Jahr 1824. Dieser Ausbruch war aber weitaus kleiner als der zwischen 1730 und 1736.