Nation et Europe: Heure de généraux?
Nation and Europe: Hour of the generals?
von helmutmueller.wordpress.com
Die höchst bedenkliche Lage in der sich ein mit fundamentalen Desorientierungserscheinungen konfrontiertes Europa befindet, ist der hohe Preis den es dafür zahlen muss, dass es sich selbst untreu geworden ist und seine maßgeblichen Eliten hauptsächlich dem Mammon dienen. Die damit einhergehenden Wucherungen einer hedonistischen Schamloskultur wie Deshumanisierung, Verantwortungslosigkeit, Verwilderung und Verrohung, nicht zuletzt der Einbruch des Fremden, offenbaren den Wahnsinn einer angezählten Zivilisation. Für den Verfall der öffentlichen Moral, die Schwächung des Staates und die Demontage der Demokratie ist die mit Inszenierungen beschäftigte politische Führungsschicht in hohem Grade verantwortlich.
Werfen wir einen Blick nach
Frankreich, wo vor kurzem vorerst ein Putsch ohne Soldaten stattgefunden hat. Ein solcher war es nämlich: der Putsch der Finanzindustrie, der einen der ihren an die Spitze gebracht hat. Doch der große Messias
Macron, dem der Österreicher
Kurz auf dem Fuße zu folgen scheint, entpuppt sich schon nach Wochen als eine Blendgranate. Ist erst einmal der Rauch ganz verzogen, wird die französische Misere stärker als zuvor sichtbar werden. Die Aussichten darauf werden nicht alle begeistern.
Neben vielen anderen warnenden Stimmen hatten sich zuletzt Frankreichs militärische Führer zu Wort gemeldet. Gerade auch die Umstände des erzwungenen Rücktritts des Generalstabchefs,
Pierre de Villiers, hatten bei den hohen Militärs das Fass zum Überlaufen gebracht. So wunderte es nicht, dass General
Vincent Deportes, ein renommierter Stratege und Lehrbeauftragter, die Regierung
Macron als inkompetent und amateurhaft abkanzelte. Bei Deportes werden im jetzigen Fall Erinnerungen an den
Putsch von Algier (1961) wach.
Anders als die den Finanzoligarchen hörigen Politiker, sehen sich die französischen Generäle als Verteidiger ihres Vaterlandes, das sie nun durch das verantwortungslose und stümperhafte Wirken einer unfähigen politischen Elite in noch größerer Gefahr sehen. Die Zusprüche und Unterstützungen die nun
Pierre de Villiers durch mehrere hohe Generäle und Teile der Zivilgesellschaft erhielt, sollten der Politik zu denken geben.
General
Henri Roure („Macron versteht sein Metier nicht“) sieht in der Wahl des Möchtegern-Staatschefs
Macron, der
Frankreich als sein Spielzeug betrachtet, sogar eine Zurückweisung der Demokratie.
Roure kritisiert bei der Gelegenheit den
Ultraliberalismus, der, wie er meint, ein Monster der internationalen Finanzindustrie sei. Wenn auch nicht mehr im aktiven Dienst, erweist sich
Roure als ein Offizier mit politischem Verstand.
Solche Offiziere gibt es anderswo auch, selbst in
Deutschland, wo trotz enormen Gesinnungsdrucks vorbildliche Offiziere ihren Dienst für das Vaterland versehen oder versahen. Und der eine oder andere freiwillig oder unfreiwillig Ausgeschiedene hat sich denn auch längst zu Wort gemeldet. Aufhorchen ließen in letzter Zeit so tadellose Soldaten wie Generalmajor
Gerd Schultze-Rhonhof und die Generäle
Franz Uhle-Wettler und
Reinhard Günzel, die die Verfehlungen der Politik, besonders in der Migrationsfrage, anprangern.
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